Er: "Hey, kannst du mir helfen? Ein Verwandter möchte seinen alten Computer ersetzen, da er nicht mehr funktioniert."
Ich: "Wofür nutzt er denn seinen Computer so?"
Er: "Naja, eigentlich surft er gelegentlich mal im Internet, liest seine eMails und macht ein bisschen was mit Office."
Mit der obligatorischen Frage nach der Nutzung lässt sich eigentlich schon immer ein recht gutes Bild davon malen, was dort eigentlich an Technik gebraucht wird. Meistens jedoch fällt die Nutzung verdammt spärlich aus. Auch wenn Computer heutzutage nicht mehr teuer sind und Desktop-Computer ohnehin auf dem Rückzug sind im verlorenen Kampf geben Note-, Net-, Ultrabooks, Smartphones und Tablets, stellt sich dem verantwortungsvollen Konsumenten doch irgendwie die Frage, weshalb man eigentlich jedes Mal für derartig dürftige Anforderungen ein neues Gerät kaufen sollte, welches im einfachsten Fall heute bereits mit einigen Gigabyte Arbeitsspeicher, einer Mehrkernprozessorarchitektur, einer Platte mit Hunderten Gigabyte Speicherkapazität und selbst für Onboardgrafiklösungen flinken Bilderzeugern daherkommt. Meine Meinung: überdimensioniert.
Also kommt die nächste Frage als logischer Schluss: warum nutzt man nicht den alten PC weiter? Antworten reichen von Hardware defekt über zu langsam bis hin zu hässlich und nicht mehr zeitgemäß. Eigentlich hätte ich in diesen fällen eher das Verständnis über einen Computer als Werkzeug in die Kategorie "nicht mehr zeitgemäß" eingeordnet. Für die beiden ersten - und tatsächlich glaubhaft argumentierbaren - Fälle lassen sich Lösungen finden. Defekte Hardware austauschen und sowohl die Flaschenhälse und Sollbruchstellen der Hardware erneuern (primär Festplatten - so hat eine SSD meinem 5 Jahre alten Notebook zu neuer Jugend verholfen - und Lüfter, bei Notebooks noch Akkus) als auch vielleicht zu der oft verhassten drastischen Maßnahme greifen, dass Betriebssystem neu aufzusetzen. In vielen Fällen deutet die Nutzung darauf hin, dass sich der geneigte Nutzer ein weiteres Geschwindigkeitsupgrade von einem Wechsel auf eine Linux-Distribution erhoffen kann.
Wie dem auch sei - aus der Idee eines Recyclings alter Technik war schnell ein neues Projekt geboren. So stand ein altes ATX-Mainboard samt Belegung in Form eines Core2Duo, 3 GB Ram, 500 GB HDD und eines Netzteils in einem alten Mini-Gehäuse vor dem Scheideweg zwischen Entsorgung und Überholung. Dazu gesellte sich ein alter 15-Zoll LCD-TFT sowie ein noch älterer 15-Zoll CRT im gleichen 4:3-Format.
Was folgte war eine Eingebung, viel Glück mit den Maßen, etliche Stunden Arbeit und ein wenig Gewalt.
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