Mittwoch, 13. März 2013

Radikal reduziert.

Wie geht es weiter? Was sind die nächsten Trends? Was ist nur eine Übergangslösung und was wollen die Menschen wirklich?

Das sind Fragen deren Beantwortung jede hoch dotierte Quizfrage wie ein armer Scherz aussehen lässt und Milliarden wert sein kann. Deshalb beschäftigen sich dementsprechend auch unzählige Menschen mit der täglich neuen Suche nach DER Antwort.

Heute möchte ich mal ein Konzept vorstellen, welches weniger revolutionär als vielmehr schleichend evolutionär und offensichtlich erscheint, in seiner konsequenten Umsetzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch eher kontrovers zu sehen ist.

Miniaturisierung und Mobilisierung haben aktuelle Smartphones zu potenten und vielseitigen Rechenmaschinen mit einem großen Kommunikationsdrang und einer beeindruckenden Sensorik gemacht. Die Einsatzszenarien sind umfangreicher als bei konventionellen Computer und weisen eine immer größere Schnittmenge auf. Wäre da nicht die Beschränkung durch die gewollte Mobilität gäbe es wohl kaum eine täglich genutzte Funktion an einem normalen Computer, die das Smartphone nicht abdecken könnte.

Warum also stattet man das kleine Powerhouse nicht ganz gezielt mit der Technik aus, die aus ihm einen großen Computer macht?

Inzwischen ist meine erste Dockingstation für mein Samsung Galaxy S3 angekommen und hat bereits mit Bravour den  Video- und Audio-Test per HDMI auf einem 50"-Fernseher bestanden. Scharfes Bild, klarer Sound. Bis auf die Tatsache, dass man beim aufrecht stehenden Handy den Landscape-Modus erzwingen muss, um den gesamten Schirm auszufüllen, ist der ersten Eindruck wirklich gut und die schnelle Transformation von einem Mobiltelefon zu einem fernsehtauglichen Computerersatz ist ziemlich cool.
Jetzt stehen die nächsten Tests an und der erste Alltagsbetrieb mit Bluetooth-Tastatur und -Maus... (Fortsetzung folgt)

Samstag, 9. Februar 2013

Ralph Reichts

Kinderfilm für erwachsene Kinder

Zum Start ins Wochenende erhielt ich von meinem Schatz eine Einladung ins Kino. Jedoch sollte der Film eine Überraschung bleiben. Aber mir meinem kriminalistischen Sachverstand löste ich das Rätsel durch gezieltes Fragen innerhalb von wenigen Minuten :

Es lief Disneys "Ralph Reichts". Ich wollte diesen Film schon lange gucken, kam jedoch nie dazu. Jetzt endlich fasste sich mein Schatz ein Herz und wir fuhren gemeinsam ins Kino. 

Ich war noch nie um 14:30 Uhr im Kino. Die machen ja erst 14:30 Uhr auf. o.O

Der Film läuft bereits seit einigen Wochen und steht wohl kurz vor der Verbannung aus den deutschen Kinos.

Das erkannte man auch an der sehr spärlichen Besucheranzahl, aber somit hatten wir wenigstens unsere Ruhe.

Zum Thema :

"Ralph Reichts" ist ein Film von Disney, welcher sich mit den Spielfiguren von Videospielen und deren Freizeitgestaltung und Lebensträumen. Eigentlich bin ich auch noch zu jung, um in Bezug auf Spieleautomaten groß in Gedanken schwelgen zu können, aber die ein odere andere Spielfigur kennt man dann doch noch.

Die Story :

Der gut gebaute Randale-Ralph hat seit dreizig Jahren ein und die selbe Aufgabe : Er zerstört das Haus der Niceländer und versucht Fix-It Felix Jr. (nach dem auch der Spieleautomat benannt ist) mit Ziegelsteinen davon abzuhalten, dieses Haus wieder aufzubauen. Mit der Hilfe des jeweiligen Spielers schafft Fix-It Felix Jr. es meist das Haus wieder aufzubauen und Randale-Ralph wird von den Niceländer unfein entsorgt. Nach Spielschluss hausiert Randale-Ralph auf der nahegelegenen Müllkippe und muss zusehen wie Fix-It Felix Jr.  Tag für Tag von den Niceländer für seine Hilfe gefeiert wird und er sich vor Gewinner-Medaillen nicht mehr retten kann. Aber schaut selbst :

>> Spielen - FIX-IT Felix Jr.

Davon hat Randale-Ralph genug und äußert seine Bedenken im Kreis der "Anonymen Bösewichte" (u.a. Bowser, M.Bison, Zangief, Clyde aus Pac-Man). Diese Treffen finden nach Schließung der Spielhalle in den benachbarten Spieleautomaten statt. Ein Transfer der Spielfiguren findet - mehr oder weniger realitätsnah - mittels der Stromversorgung statt.

Zurück in seinem Spiel crasht Randale-Ralph die alltäglich Party der Niceländer und kündigt an sich nun auch eine Medaille zu besorgen. Diese sucht er in anderen Spielen. So findet er sich in einem Ego-Shooter im Kampf gegen Alien-Käfer wieder oder auch im "süßen" Rennspiel im Stil von Mario Kart. Dort trifft er dann auch die kleine Vanellope von Schweetz und hilft ihr dabei herauszufinden wer sie eigentlich ist....

Das sollte erstmal zur Story reichen, ich will ja nicht alles vorweg nehmen...

Nur noch so viel :

Fazit :

Einer der besten animierten Filme die ich je gesehen. Auch habe ich selten so viel bei einem animierten Film gelacht. Viele kleine Witze und Späße, welche teilweise auch sehr intelligent verpackt sind. Viele Spieleautomaten-Freaks werden sich hier auch wohl fühlen, da sie einige alte Bekannte treffen werden.

Witziger als Madagascar, süßer als Ich - Einfach Unverbesserlich, technischer als Robots.

Unbedingt anschauen =) 

     

Freitag, 8. Februar 2013

Xoro Pad 9718DR

Eigentlich braucht man es nicht. Egal welches. Aber wenn man schon eins hat, sollte es wenigstens was vernünftiges sein.

Lange habe ich dagegen gewehrt, es war einfach zu unsinnig. Während Alex schon eine Weile mit verschiedenen Tablets auch die letzte Lücke des Tages mit einem Display zu überbrücken gelernt hat, habe ich diesen Grenzgänger zwischen zwei in ihrer Bestimmung sinnvolleren Geräten, dem Smartphone und dem Notebook immer müde belächelt. Zu groß für die Tasche, zu lahm für echte Software und zu klein für potente Hardware.

Zunächst mal muss ich klar stellen, dass sich daran hat sich nichts geändert. Viele Freunde die schon länger Pads haben teilen diese Meinung. Man braucht es nicht wirklich. Dann aber auch noch 500+ € löhnen ist umso weniger plausibel.

Seit 2 Tagen halte ich jedoch etwas in den Händen, was mich überzeugt hat: das Xoro Pad 9718DR. Dieser Artikel soll einen ersten Eindruck davon geben, was dieser äußerst ernst zu nehmende Konkurrent von iPad, Nexus und Galaxy Note zu bieten hat.

Zunächst mal die Schnellbewertung:

+ Retina-Display
+ Starker Akku
+ gut verarbeitetes Metallgehäuse
+ hohe Geschwindigkeit
+ unschlagbarer Preis

- unverglastes Display notdürftig ab Werk mit Schutzfolie versehen
- billig wirkende Plastikknöpfe

Und nun mal paar Fotos:

Aufsicht (ohne Folie)

Rückseite

Anschlüsse + Kamera rückseitig

Gehäusehöhe + USB-Anschluss zum Vergleich

Knöpfe an der Seite + Kamera rückseitig

Hülle geschlossen

Hülle offen

Zubehör (Netzteil, Micro- auf USB Adapter, Kopfhörer, USB-Kabel)




Ich liebe stilvoll verpackte chinesische Hardware =) [Alex]


Gekauft habe ich beide Modelle in schwarz und weiß für einen bemerkenswert niedrigen Preis von je 250,- € in einem Super Angebot auf www.zack-zack.eu. Die Hülle war sogar bereits dabei!

Ohne zu wissen, woher die Marke Xoro kommt, macht die kitschige Verpackung trotz deutscher Sprache einen asiatischen Eindruck. Das Gerät liegt wie gewohnt nach dem Öffnen als präsentables Kleinod verpackt obenauf und wird durch einen Pappeinleger vom Rest des Zubehör getrennt. Sowohl die Vorder- als auch die Metallrückseite tragen einen Schutzaufkleber, was bei der Vorderseite irritiert, da diese zumindest in meinem Fall zusätzlich ab Werk darunter durch eine Schutzfolie geschützt ist. Grund hierfür dürfte sein, dass das Display keine schützende Glasplatte trägt, was jedoch vom Gewicht her ein Bonus sein dürfte. Leider hatte diese Schutzfolie an einer Stelle einen Schmutzpartikel eingeschlossen, so dass ich sie entfernen und säubern musste. Danach hab ich mich zu doof angestellt, sie auch nur annähernd blasenfrei wieder aufzubringen. Ungewohnt ist das Fehlen einer reibungsoptimierten Oberfläche, was man bei der Bedienung dadurch merkt, dass das Display ein bisschen "klebt" im Vergleich zu Glasflächen. Mit trockenen Händen stellt das kein Problem dar, womöglich erhöht es sogar die Bediengenauigkeit ein wenig.

Das Display selbst ist mit der gigantischen Retina-Auflösung auf 9,7 Zoll und der intensiven Farbe ein echter Hingucker. Android 4.1.1 als OS sieht einfach nur gut aus und teilweise sind sogar die Icons scheinbar unscharf, da sie vermutlich nicht für diese hohe Auflösung gemacht sind. Am OS selbst sind keine großen Verrenkungen seitens des Hersteller zu bemerken. Google Play funktioniert und auch sonst lässt sich alles wie gewohnt einstellen. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist sowohl rechen- als auch darstellungsseitig angenehm schnell, jedoch noch nicht instant, was vermutlich ebenfalls der Tatsache geschuldet ist, dass hier eine Auflösung jenseits von Full HD bedient werden will.

App-technisch habe ich einiges getestet und bin selbst bei grafisch aufwändigen Games nicht enttäuscht worden. Hut ab!

Neben den 16 GB intern lässt sich eine Micro SDHC aufrüsten, was bei mir bislang noch aussteht. Ebenso habe ich weder den 3,5" Klinkenanschluss für Kopfhörer noch die beiden Kameras auf Vorder- und Rückseite getestet, für es übrigens ebenfalls Aussparungen in der mitgelieferten Hülle gibt. Ein weiterer Test wird Bluetooth gewidmet sein. GPS und UMTS sind jedoch - bei dem Preis auch verständlich - Fehlanzeige.

Insgesamt kann ich bislang eine uneingeschränkte Kaufempfehlung von meiner Seite geben und bin wirklich beeindruckt von dem Gerät...ein günstiges Display- und Geschwindigkeitsmonster in einer adretten Hülle.

Schreibt mir, falls euch bestimmte Dinge am Gerät interessieren.

Freitag, 4. Januar 2013

Die spannendsten Gagdets 2013

Kaum hat das neue Jahr begonnen, wird es schon spannend. In diesem Jahr werden wohl einige Gadgets Marktreife erhalten, die großes Potential haben, das Leben des Menschen zu verändern.

1. 3D-Drucker
Jetzt kann man anführen, dass 3D-Drucker ja bereits seit einigen Jahren erhältlich sind. Wichtiger ist aber, dass die 3D-Drucker Marktreife erhalten und den Kinderschuhen entwachsen. Neben den noch immer unbezahlbaren Highend-Modellen mit Mikrostereolithografie oder selektivem Lasersintern oder gibt es immer mehr günstige Einsteigermodelle auf Basis der weniger akuraten Fused Deposition Modeling Methode mit Kunststoffen. Je mehr Modelle verkauft sind, desto größer ist die Chance für einen regen Tausch von entsprechenden 3D-Modellen zum Nachdrucken von Alltagsgegenständen, Ersatzteilen, Spielzeugen, Kunstwerken und vielem mehr. Vielleicht wird dann bald der Ohrhörer nicht mehr mit Aufsätzen ausgeliefert sondern nur noch mit einem 3D-Modell der Aufsatzstücke, an deren anderes Ende man das negative Modell seines eigenen Innenohrs anhängt und so ein perfekt passendes Ohrstück erhält...die Ideen sind endlos.

2. Google Glass
Das konsequente Weiterdenken und -entwickeln von Displaytechnik und Augmented Reality findet in Google Glass eine scheinbar gekonnte Symbiose. So macht es sehr viel mehr Sinn, an Stelle eines Handhelds die Bildprojektion direkt vor die Augen zu bekommen. Das Potential hier liegt sicherlich in der Ablösung bekannter Geräte, wie z.B. dem Smartphone. Denn wenn ich den Google Glasses noch ein wenig Mobilfunktechnik spendiere - Kopfhörer und Mikrofon sind sicherlich leicht integrierbar - dann hätte ich die Chance, das Gerät am Kopf zu tragen und hätte beide Hände frei.

3. Leap Motion
Wer die Wii oder die vielen Nachbauten für andere Konsolen oder weniger berühmten Vorgänger kennt, wird wissen, wie überzeugend und intuitiv eine Übertragung der Bewegungen in der Luft in die Maschine sein kann. Der Teil ist alt. Neu ist die unglaubliche Genauigkeit gepaart mit der Unabhängigkeit von jeglicher Form eines Controllers (siehe auch Kinect für XBox) nutzbar für die wichtigsten Plattformen PC und Smartphones. 10 Fingerinput, hochauflösend und superschnell - diese Technologie ist sicherlich ein Leap forward.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

All-in-One PC DIY

Vor kurzem habe ich wieder eine altbekannte Unterhaltung geführt:

Er: "Hey, kannst du mir helfen? Ein Verwandter möchte seinen alten Computer ersetzen, da er nicht mehr funktioniert."
Ich: "Wofür nutzt er denn seinen Computer so?"
Er: "Naja, eigentlich surft er gelegentlich mal im Internet, liest seine eMails und macht ein bisschen was mit Office."

Mit der obligatorischen Frage nach der Nutzung lässt sich eigentlich schon immer ein recht gutes Bild davon malen, was dort eigentlich an Technik gebraucht wird. Meistens jedoch fällt die Nutzung verdammt spärlich aus. Auch wenn Computer heutzutage nicht mehr teuer sind und Desktop-Computer ohnehin auf dem Rückzug sind im verlorenen Kampf geben Note-, Net-, Ultrabooks, Smartphones und Tablets, stellt sich dem verantwortungsvollen Konsumenten doch irgendwie die Frage, weshalb man eigentlich jedes Mal für derartig dürftige Anforderungen ein neues Gerät kaufen sollte, welches im einfachsten Fall heute bereits mit einigen Gigabyte Arbeitsspeicher, einer Mehrkernprozessorarchitektur, einer Platte mit Hunderten Gigabyte Speicherkapazität und selbst für Onboardgrafiklösungen flinken Bilderzeugern daherkommt. Meine Meinung: überdimensioniert.

Also kommt die nächste Frage als logischer Schluss: warum nutzt man nicht den alten PC weiter? Antworten reichen von Hardware defekt über zu langsam bis hin zu hässlich und nicht mehr zeitgemäß. Eigentlich hätte ich in diesen fällen eher das Verständnis über einen Computer als Werkzeug in die Kategorie "nicht mehr zeitgemäß" eingeordnet. Für die beiden ersten - und tatsächlich glaubhaft argumentierbaren - Fälle lassen sich Lösungen finden. Defekte Hardware austauschen und sowohl die Flaschenhälse und Sollbruchstellen der Hardware erneuern (primär Festplatten - so hat eine SSD meinem 5 Jahre alten Notebook zu neuer Jugend verholfen - und Lüfter, bei Notebooks noch Akkus) als auch vielleicht zu der oft verhassten drastischen Maßnahme greifen, dass Betriebssystem neu aufzusetzen. In vielen Fällen deutet die Nutzung darauf hin, dass sich der geneigte Nutzer ein weiteres Geschwindigkeitsupgrade von einem Wechsel auf eine Linux-Distribution erhoffen kann.

Wie dem auch sei - aus der Idee eines Recyclings alter Technik war schnell ein neues Projekt geboren. So stand ein altes ATX-Mainboard samt Belegung in Form eines Core2Duo, 3 GB Ram, 500 GB HDD und eines Netzteils in einem alten Mini-Gehäuse vor dem Scheideweg zwischen Entsorgung und Überholung. Dazu gesellte sich ein alter 15-Zoll LCD-TFT sowie ein noch älterer 15-Zoll CRT im gleichen 4:3-Format.

Was folgte war eine Eingebung, viel Glück mit den Maßen, etliche Stunden Arbeit und ein wenig Gewalt.
...fertig. All-in-One Marke Eigenbau
Das Ergebnis kann man hier sehen - auf den ersten Blick scheint es immer noch der erwähnte 15-Zoll-Monitor zu sein. Der jedoch hat im Laufe des Projektes seine Röhre verloren und dafür das (leider etwas zu große - Scaling sei dank) TFT-Panel geerbt. Unschön und ungelöst ist die Tatsache, dass die Röhrenvorderseite gewölbt war (was auch zu den Fehlpassungen trotz gleicher Diagonale führte), während das Panel eben ist und dadurch Zwischenräume mittig an den Kanten zwischen Gehäuse und Panel entstehen. Super ist aber, dass dadurch viel Platz im hinteren Raum des Monitor-Gehäuses frei wurde. Hier wurde nun das komplette Innenleben des alten PCs hinein verpflanzt. Durch eine glückliche Fügung passte das Mainboard maßgenau in den Metalleinschub des Gehäuses. Dadurch liegt es und die CPU-Kühlung liegt auf, wodurch keine Belastung der Bohrung im Mainboard verglichen zu einem senkrechten Einbau folgen. Gleichzeitig wird das Anschlusspanel des Mainboards nach hinten aus der Gehäuserückseite herausgeführt. Ein bisschen gebohrt, geklebt und geschraubt, schon sitzen auch Festplatte und Netzteil - von innen an die obere Seite der Gehäuserückseite montiert.
All-in-One-DIY Innenleben
Nur noch den ehemaligen Monitor-Powerknopf als Power-On umfunktionieren und mit dem Mainboard verbinden, das Gehäuse zusammenschieben, Strom und Peripherie anschließen und ab gehts. Aus alt und ungeliebt macht neu und stylisch. Naja...neu erfunden habe ich damit zwar die Idee des All-in-One nicht, aber drei recycelte Geräte und ein Wolf im Schafspelz sprechen für sich, denke ich. Surfen und Exceln kann man damit allemal.

Montag, 24. Dezember 2012

Multitouch - Couchtisch 2.0

Jetzt habe ich endlich Zeit für eine Aufbereitung eines für mich wichtigen Projektes aus diesem Jahr gefunden. Sozusagen ein Weihnachtsspecial, welches keins hätte werden sollen...

Mit der SATURN-Filiale in den Schlossarkaden in Braunschweig verbinde ich - sonst gegenüber "Wir sind in allem gut!"-Märkten eher kritisch eingestellt - ein tolles Kauferlebnis. Vor inzwischen etlichen Jahren überflog ich morgens in der Lokalzeitung das Angebot besagter Filiale und fand einen faszinierenden Inventurabverkauf: einen Acer T230H. Dieser Monitor ist einer der ersten einigermaßen erschwinglichen Touchscreens mit einer für solche Zwecke enormen Größe von 23 Zoll und einem auch sonst für damalige Maßstäbe brauchbaren Panel. Der Knüller war der Preis von unter 200,- €. Obwohl ich das Angebot für eine Ente hielt, raste ich in die Stadt und ergatterte tatsächlich das augenscheinlich letzte von 3 angepriesenen Exemplaren. Danke Saturn!

Natürlich hat der Touchscreen mit der Multitouch-Funktion (nachweisbar bislang unter Windows nur Dual-Touch) technisch wenig mit den heutigen Touchscreentechnologien gemein, sondern scheint über eine Optik im Gehäuserand bereits nahende Berührungsabsichten per USB an den PC zu melden. Die Genauigkeit ist sicher nicht überragend, aber mit einer entsprechenden Oberfläche (a.d.R. und hier liegt der Hund bis heute begraben!) absolut zufriedenstellend. Es hat etwas vom Stil eines "Minority Report", wenn man mit der Hand über eine 23-Zoll große Monitorfläche wischt und dabei nicht nur den Staub wegwischt.

Nach kurzer Euphorie stellte sich erste Ernüchterung ein, da die alberne Vorstellung, länger mit beiden Händen an einem Monitor arbeiten zu können, der vor einem steht ungefähr so absurd ist wie vertikales Pizzaessen. Die Arme sind derart schnell erschöpft, dass man doch wieder zum Touch-Hilfsmittel #1 greift, der Maus. Also musste eine Lösung her. Wer mit der Arbeit mit mehreren Monitoren vertraut ist, wird vielleicht schon mal darüber nachgedacht haben, die Monitore nicht nur NEBENeinander, sondern ÜBEReinander aufzustellen. Somit war der große Bruder des von der Nintendo DS bekannten Designs geboren. Während man sämtliche Fenster im unteren Monitorbereich bequem mit der Hand bedienen konnte, war der obere Monitor ein klassischer Vertreter und wurde mit Maus und Tastatur bedient. Besonders angenehm wäre natürlich gewesen, Software zu testen, deren Ausgabe- und Eingabe in zwei Fenster getrennt ist, wodurch die Bedienung sich erfolgreich über beide Monitore erstrecken würde.

Das Fehlen einer solchen Softwareumgebung hatte eine seltene Nutzung des Monitors zur Eingabe zur Folge. Was mich hingegen seit den ersten Berichten immer gereizt hat, war die Idee von interaktiven Tischen mit einer gleichzeitigen Anzeige- und Eingabeoberfläche. Das Microsoft Surface stellt dabei einen in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Meilenstein dar.

Das Ziel und die nächste Verwendungsmöglichkeit für den Allrounder-Monitor war gefunden. Nun stellten sich die inhaltlichen Fragen: Wie musste ein passender Tisch aussehen? Wie käme das Loch dort hinein? Wie sollten die Anschlüsse verlegt werden? An welche Quelle sollte der neue Monitor angeschlossen werden? und nicht zuletzt: wofür nutze ich diese Konstruktion dann überhaupt?

Ein einfacher weißer Coutisch aus Holz mit einem nach unten gezogenen Rand und großen U-förmigen Hohlprofilbeinen ließ für 99,- € keine Wünsche offen. Hier konnte nicht nur leicht für ein passendes Loch gesorgt werden, für umstehende Beobachter unsichtbar das Technikchaos (anfangs noch Stromleitung inkl. Verteiler, Netzteil, USB- und HDMI-Kabel, später noch ein kompletter Computer) verborgen werden und die drei ausgehenden Kabel elegant durch die Hohlprofilbeine zum Boden geleitet werden, sondern es war auch noch preislich einiger Maßen verkraftbar, sollte das Abenteuer aus Unfähigkeit & Frust  in einem wütenden Gemetzel enden.

Vergleich Couchtisch vorher - nachher


Das passierte dann glücklicherweise nicht. Obwohl die Designabteilung von Acer meiner primitiven Sägekunst durch die Fünfeckform des Monitors (leicht hervorstehende mittige Ecke am unteren Rand) alles abverlangte und so den Zeitplan durch wiederholtes Sägen und Feilen ordentlich durcheinanderwirbelte, konnte der Monitor schließlich durch ein Loch im Tisch fallen (das war gut, da es bedeutete, dass er passte!), dessen beklagenswerte Ränder - die Lackierung war hier der Säge zum Opfer gefallen - durch entsprechend gestutzte L-Profile aus Aluminium scham- doch wirkungsvoll verdeckt werden konnten. Gestutzt habe auch ich hinterher, da die Schändigung des Tisches ein derart kunstvolles Ergebnis hervorbrachte.

Der fertige Tisch mit den Kabeln unten links
Jetzt waren Stil und Funktion vereint, da sowohl Tisch als auch Monitor nach der Operation noch lebten. Die ersten Anwendungen waren auch schnell im Microsoft TouchPack gefunden, installiert und bestaunt. Hier konnte - im Gegensatz zu Google Earth - eine Globus-Applikation mit Multitouch ganz gewohnt geschoben und skaliert werden. Dabei wurde der Monitor noch als Peripherie eines externen Desktop-PC "beatmet". Ziel war es, die Recheneinheit so nah wie möglich an den Monitor zu bringen - sozusagen eine Einheit zu erstellen. Nach kläglichen Versuchen, eine eigene platzsparende, leise, sinnvoll ausgestattete und preislich erschwingliche Konfiguration von Komponenten zu finden, kam ein Tipp aus einer gänzlich unerwarteten Ecke und so ist der Foxconn Nettop nT-i1500 in den Fokus gekommen. Bestechend sind hier die Kombination aus ziemlich runder Hardware (4GB Ram, SSD, Cardreader, Dual-Core Atom, WLAN, USB 3.0, leise Kühlung dank externem Netzteil), tollen Maßen mit variabler Verbaubarkeit durch VESA-Mount und einem überraschend kleinem Preis.

Fertig verkabelter Tisch ohne Monitor von unten
Jetzt stand das Hardwaregerüst erst einmal (BD-Laufwerk wird nachgerüstet als externes Slim-Slot-In, vielleicht sogar mit Slot im Tisch) - nun musste die Software folgen. Als Mediacenter geplant, war der erste Gedanke natürlich das neue Windows 8 mit seiner berührungsliebenden Metro-Oberfläche:
Fertiges System mit Windows 8 und Metro

Obwohl die Installation hinreichend problemlos von Statten ging, wurde ich mit Windows 8 überhaupt nicht warm. Die schlecht anpassbare Metro-Oberfläche erfüllte keine der gewünschten Funktionen an eine interaktive Media-Oberfläche (Musik, Filme, Bilder, Internet) in akzeptablem Umfang. Dazu gesellte sich ein hartnäckiges und bis heute ungelöstes Treiberproblem des Intel-Grafikchips seitens des Herstellers Intel, welches sich darin bemerkbar machte, dass keine Full-HD-Auflösung gleichzeitig per HDMI an den Fernseher und per VGA an den Acer ausgegeben werden konnte. Lustiger Weise äußerte sich der Fehler in der 32 Bit-Version zusätzlich durch eine Graustufenbildausgabe (dafuq?!). 

Kurzum - Windows 8 war in der Gunst direkt nach 5 Stunden der Verzweiflung dann Nachts um 2 rasant gefallen. Es musste das vertraute Windows 7 her. Mangels optischen Laufwerks war auch hier nun die Installation von einem USB-Stick nötig. Ein mir bislang unbekannter Fehler während der Installation - die verzweifelte Suche der Installationsroutine von Windows-7 nach einem Festplattentreiber - lies den Blutdruck erneut nach oben schnellen. BIOS-Check, RAID ausgestellt, Windows-7-Image um RAID-Treiber erweitert - nichts davon half. Der letzte Tipp dann kam aus einem dubiosen Forum und klang eher schwach: "Wechseln Sie beim Auftreten des Fehlers mit dem Stick den USB-Anschluss, dann geht es munter weiter". Und tatsächlich! Mir wird nicht einleuchten, weshalb dieser Fehler überhaupt auftritt - geschweige denn, wieso die Lösung so aussieht, aber immerhin hat es funktioniert! Der fehlende Grafikkartentreiber macht sich zwar auch unter Windows 7 bemerkbar, jedoch funktioniert hier die volle Auflösung mit einer improvisierten Treiberlösung. 

Blöd war natürlich, dass jetzt noch ein Mediacenter her musste. Zur Auswahl stand neben dem obligatorischen Windows Media Center (nah) noch die guten Erfahrungen mit dem MediaPortal und die vielversprechende Portierung des XBOX-Mediacenters XBMC für Windows. Letzteres machte den Punkt und überzeugt mich täglich mehr durch die umfangreichen funktionellen Erweiterungen, das flüssige Arbeiten, die tolle Android-App sowie die professionelle Oberfläche.

Fertiges System mit Win 7 und XBMC
Damit ist das Wohnzimmer jetzt zumindest erst einmal für eine gewisse Zeit technisch auf einem guten Stand und sowohl von den Standards und Möglichkeiten her top integriert als auch toll zu bedienen. Inzwischen nutze ich Unified Remote sowie die dazugehörige Android-App als komfortablen Maus- und Tastaturersatz zur Steuerung auf dem Smartphone. Acer jedenfalls fand die Idee auch nicht ganz verkehrt.

Und für jeden, der sich das noch gefragt hat: den Sound bekomme ich über das HDMI-Kabel, indem das in den AV-Receiver von Onkyo wandert (ebenfalls per Android-App steuerbar) und von dort das Bild an den Fernseher weiterleitet. Durch die Übertragung per HDMI-Kabel habe ich nicht nur ein weiteres Kabel gespart, sondern auch eine durchgehend digitale Übertragung sowie die theoretisch höchstmögliche Auflösung von 192KHz bei 24Bit aus dem Computer geholt. MP3s klingen damit aber auch nicht besser. ;)

Auf eure Meinungen und Tipps bin ich gespannt!

Sonntag, 23. Dezember 2012

Smartphones - was sie sind und was sie noch werden können

Zunächst erst einmal eine Entwarnung an alle Leser, die noch ein Smartphone-freies Leben führen: Ja, man kann auch ein Smartphone zum Telefonieren verwenden und notfalls auch nur dafür.

Eigentlich beschäftigt mich aber eher die Frage, wen man im Begriff Smartphone eigentlich für smart hält? Die Geräte selbst aufgrund ihrer tollkühnen Rechenleistung und unsagbaren Funktionsvielfalt oder eher deren "Halter", die ohne erweiterte kognitive Fähigkeiten diese Höllenmaschinen kaum mehr zu bändigen wüssten? Vermutlich liegt die Wahrheit zumindest in der Realität in der Kombination aus beidem.

Rückblickend auf inzwischen mehrjährige Erfahrungen mit zwei Referenzen der Smartphonewelt, dem Samsung Galaxy S2 und inzwischen dem Samsung Galaxy S3 bin ich vermutlich im guten gefühlten Mittel von Freud & Leid und als inzwischen moderater Nutzer von "Apps" zur Funktionserweiterung vielleicht auch als Otto-Normalnutzer aus Sicht der Hersteller nicht unterrepräsentiert.

Was hat sich wirklich mit den Smartphones und durch sie verändert? Zugegeben, mein neues Telefon kennt meine eMails, meinen Kalender, meine Aufgaben, meine sozialen Netzwerke, dadurch meine Freunde, meine Musik, meine Fotos, meine Bücher und Dokumente, meine Vorlieben beim Einkaufen, bei den Nachrichten, meine Position auf der Welt, meine Gedanken in Blogs, meinen Gas-, Wasser- und Stromverbrauch, meine (un)sportlichen Aktivitäten, meine Schlafphasen, meine Passwörter (naja, zumindest verschlüsselt), meine Ernährung und kann meine Computer und Musikanlagen steuern und es kann nicht nur telefonieren sondern auch Vibern, Skypen und chatten. Es weiß mehr als jeder Computer, den ich je hatte und ist umtriebiger in Netzwerken und ohne Firewall hier auch instransparenter als jene. Aber was bringt mir das alles? Es macht mich mobiler, ich bin unterwegs und doch erreichbar, informiert, stehe Rede und Antwort, behalte den Überblick, kalkuliere die Möglichkeiten und kenne den Weg. Das alles ist mir persönlich wichtig und wenn es das nicht wäre, könnte ich es immer noch beschränken. Aber irgendwie ist es in alldem auch mühsam und komplex - selbst für technisch Interessierte.

Mein Handy - pardon - gewitzter Fernsprechapparat aka Smartphone hört mich aber versteht mich nicht. Es weiß mehr als meine Freunde über mich, aber kennt mich nicht. Bei der Fülle an Technik in diesem Gerät ist es mir ein Rätsel, wieso ich nach einer Terminvereinbarung am Telefon diesen Termin hinterher immer noch manuell eingeben muss - der Apparat hat doch die ganze Zeit mitgehört! Weshalb kann er keine Informationen bereitstellen, wenn er doch eine fachliche Diskussion ohnehin mitliest? Langsam wird mir klar, weshalb man sich terminologisch von der Bedeutung des ursprünglichen Begriffs PDA gelöst hat (Ja liebe Kinder, es gab die Ideen schon clever umgesetzt lange vor Apple) - die Geräte sind einfach keine Personal Assistants...lediglich Digital stimmt meistens! 

Von einem echten persönlichen Assistenten erwarte ich, dass es mitdenkt und handelt und mir nicht einfach mehr Optionen gibt. Was bringt es mir denn, wenn ich ein auf einer Feier geschossenes Foto mit zwei Dutzend (pseudo-)sozialen Netzwerken "sharen" kann?! Das Telefon kennt doch den Termin aus dem Kalender und die Gesichter auf dem Foto durch die Gesichtserkennung und könnte mich direkt fragen, ob ich den automatischen Versand des Fotos als hübsch aufbereitete Postkarte an alle auf dem Foto gefundene Gesicht veranlassen möchte. Ein vernünftiger Assistent weiß doch ganz genau, dass ich eine mündliche Terminvereinbarung am Telefon vielleicht nicht halten kann, weil ich einen Paralleltermin habe. Er weiß doch genau, wann ich werktags welche Musik gern höre, welche Nachrichten lese und welche eMails ich wie gern und zeitig beantworte. Er kennt meine persönliche Beziehung zu meinen Kontakten, weiß, wann ein paar nette Worte angebracht wären. Warum kommen nur hohe Führungspersonen in den Genuss einer tatsächlich denkenden Assistentin? Meine Zeit ist mir wichtig und ich gebe immerhin ein kleines Vermögen für ein technisches Wunderwerk aus, nur um festzustellen, dass die Software nicht weit genug entwickelt ist. Das ist wie ein Gehirn voller Neuronen aber ohne Synapsen, ein Gebäude voller Zimmer aber ohne Gänge.

Mal ehrlich, sind die Funktionen der Spracherkennungen von aktuellen Handys wirklich so "intelligent"? Ich frage nach dem Wetter, verspreche mich vielleicht, baue den Satz etwas um und muss schon befürchten, dass es mich "leider nicht verstanden hat". Wie ein Esel wiederhole ich eine einfache Frage - vorgeführt von einem Gerät, was leider noch lange nicht "smart" ist. Liebe Hersteller, versteht mich nicht falsch, die Entwicklungen zeigen in die richtige Richtung, zeigen aber noch - nun ja - einiges an Potential. Vermutlich wird die Nomenklatur dann enden wie die von Monitorauflösungen, wo sich aus dem einfachen VGA inzwischen ein WHUXGA entwickelt hat. Dann analog vielleicht ein Ultra Extended Superior Smart Phone, welches mir auch die Frage nach Krawatte und Hemd für die Abendveranstaltung in flüssigem Deutsch beantworten kann. 

Bis dahin hacke ich fleißig meine Daten in eine kostenlose Software in das Gerät, damit Unternehmen zumindest das eine machen, was Sie intelligent zu beherrschen versprechen - mir (im harmlosesten aller Fälle) personalisierte Werbung anzuzeigen.

Manchmal vermisse ich die zugegebener Maßen relative Einfachheit meines letzten "normalen" Telefons, eines Sony-Ericsson K800i, damals ebenfalls ein Meilenstein der Mobilfunktechnik. Inzwischen ist es nur noch zur Powerpoint- und LEGO-Mindstorms-Fernbedienung verkommen. Mein Gott, was haben die Menschen nur vor dieser Technik mit ihrer ganzen Zeit angefangen?